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Das Brandenburger
Daktec-Nissan Team startete auf der 2. Libya Desert Challenge
2006 und erreichte sogar den dritten Platz in der Gesamtwertung.
Dazu hat das Team einen eigenen Rallybericht geschrieben, den
wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
Es war nicht so geplant, es hatte sich so ergeben...
Die Entscheidung vom Daktec-Team, die LDC-Rally mitzufahren fiel
um die Weihnachtszeit 2005. Eigentlich wollte man erst im Herbst
die zweite Erg-Oriental Rally fahren. Jedoch...die Wüste
hat eben eine magische Anziehungskraft und so wurden sich Teamchef
Matthias Krüger und Veranstalter Tom Holzknecht noch kurz
vor Nennungsschluss einig. Krüger als Fahrer und Peter Mühmel
auf dem Beifahrersitz fuhren den Nissan Terrano V6 in Wertung,
und Daniel Wiesel und Andreas Beck dienten mit einem Nissan Patrol
als schneller Service.
Anlieferung
des Rally-Nissan in Genua
Am 3. Februar ging es schliesslich los. Im Fährhafen
Genua (Italien), von wo aus der Rallytross zuerst ins tunesischen
Tunis übersetzte, wartete zu Beginn schlechtes Wetter auf
das Rallyteam. Nach der Ankunft der Fähre in Tunis wurde
das Wetter nicht besser, zudem lagen nun 500 Kilometer Verbindungsetappe
nach Douz vor dem Team. Kurz vor Douz erwarteten die Teilnehmer
schliesslich Eisregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Suspekt:
Eiskratzen unter libyschen Palmen
Am ersten Rallytag wurde mit dem Prolog im Kamelrennstadion
von Douz die Startreihenfolge für die erste Etappe "Douz
- Ksar Ghilane - Chenini" ausgefahren. Das Ziel für
das Daktec-Team war klar gesteckt: "Wir wollen mit beiden
Fahrzeugen durch das Ziel in Libyen fahren, werden also die Technik
auf den ersten Etappen schonen. Die Entscheidungen fallen sowieso
in den Dünen von Südlibyen" berichtet Matthias
Krüger.
Gigantische
Dünengebirge in Libyen
Und so fühlte man sich im Mittelfeld recht gut
aufgehoben, während einige andere Teams sich schon zu Beginn
der Rally heisse Schlachten lieferten. Die erste lange Etappe
in Libyen von Ghadamis ins Camp Aania über 324 Kilometer
brachte auch sogleich die ersten Ausfälle bei einigen Teams.
Der Daktec-Terrano jedoch lief und lief und lief... "Beifahrer
Peter Mühmel lieferte eine perfekte Navigation ab und so
haben wir uns Stück für Stück nach vorn gearbeitet"
so Krüger.
Auf der Etappe
"Al Awynat - Al Awynat" holte das Daktec-Team den zweiten
Platz und rückte dann in der Gesamtwertung mit nur einer
Stunde und 47 Minuten Rückstand auf den führenden Oliver
Koepp auf Platz 3 vor. Diesen galt es ab jetzt um jeden Preis
zu halten. "Wir wollten auf keinen Fall den vierten Platz,
das wäre bitter" so Krüger. Ab jetzt gab es kein
Zurück mehr. Auf der Etappe rund um die Mandara-Seen kam
der Terrano nur 20 Sekunden nach Andrea Mayer im KOS Kumho Buggy
ins Ziel und festigte so seine Position.
Faszinierende
Sonnenuntergänge am Abend
"Allerdings mussten wir auch die ersten technischen
Probleme verbuchen" erzählt Krüger, "schon
nach den ersten Kilometern in den Dünen haben wir bemerkt,
dass vorne links an der Achse ein Teil gebrochen war. Egal, wir
haben alles auf eine Karte gesetzt und den Rundkurs mit hervorragender
Zeit gefahren. Abends im Camp Afrika konnten wir den Schaden
beheben und standen am nächsten Tag wieder als zweites Team
am Start."
Auch der Quickservice
im Nissan Patrol hatte einige interessante Erlebnisse auf der
Rally. Ein >>
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Fiat Panda
des italienischen Avventura-Teams hatte einen Totalausfall, kurzerhand
hängten die Daktec-Mechaniker Daniel Wiesel und Andreas
Beck das Auto hinter den Service-Patrol. Da der Panda sehr leicht
war, dachten beide nach dem Anfahren eigentlich, sie hätten
den Fiat fest an der Leine. Jedoch ... alles, was sie hinter
sich herschleppten, war die abgerissene Front des Italieners.
Die Panda-Piloten blickten verdutzt und befestigten den Bergegurt
erneut - diesmal an der Achse. Von nun an ging es 60 Kilometer
"wie in der Achterbahn" von Stein zu Stein und Düne
zu Düne bis ins nächste Camp.
Einer der
italienischen Fiat Panda beim Buddeln
Die vorletzte Wertungsetappe "Camp Africa -
Camp Tinghert" bestand aus 173 Kilometern Dünen und
75 Kilometern steinigen Pisten mit teilweise sandigen Passagen,
die Navigation erwies sich als sehr anspruchsvoll. Kurz nach
dem Start erwischte es unseren Daktec-Nissan Terrano I und auch
den Erstplatzierten Oliver Koepp im Mercedes G. Bei voller Fahrt
ab in den Fech Fech - ein Weichsandfeld so gross wie ein Fussballplatz.
Nur gemeinsam konnten sich beide Team rückwärts aus
den Chaos bergen.
Die Hilfsbereitschaft
und Fairness unter den Teams war allgemein auf dieser Rally durchweg
hervorragend. Man leistete untereinander oft technische Hilfe
und war auch auf der Strecke in vielen Situationen nur gemeinsam
stark.
Andrea Mayer
im KOS Kumho Buggy
Pause zwischen
bizarren Naturformen
Auf der letzten Etappe, die der Veranstalter nicht
ohne Grund als "die Härteste" bezeichnete, ging
das Daktec-Team die Sache mit Besonnenheit an. Man hatte über
vier Stunden Vorsprung auf das nächste Team und wollte sich
keine weiteren technischen Defekte leisten. "Fast 400 Kilometer
brutalste Stein- und Schotterstrecke, teilweise mit Auswaschungen,
in denen wir unseren Terrano komplett hätten versenken können"
so Matthias Krüger. Und dennoch reichte es am Ende für
den dritten Platz: "Die goldene Ananas (der vierte Platz)
blieb uns erspart und abends konnten wir unseren Pokal mit den
lieblichsten Getränken füllen".
Der schwarze
kleine Punkt ist ein Orga-Auto
Der Gesamtsieger
Oliver Koepp im Mercedes
Fazit: Die Streckenführung war sehr gut, Wolfgang
Passetti als Rennleiter hatte seine selbst aufgestellten Mitarbeiter
fest im Griff, alle CP´s waren pünktlich besetzt.
Der Bergetruck von Marathonlogistic hat Unglaubliches geleistet,
man hatte immer das gute Gefühl, von hinten abgesichert
zu sein. "Und wenn es etwas zu verbessern gibt: Im nächsten
Jahr sollte nicht an der Verpflegung gespart werden. Schon die
alten Kapitäne zur See wussten - wenn das Essen stimmt,
meutert die Mannschaft nicht" so Matthias Krüger.
Artikel:
Matthias Krüger, H.Schekahn Fotos:
LDC Teilnehmer Link: Libya Desert Challenge
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